Die Zweite Legion von Richard Schwartz
vom 15. März 2007 um 00:00 von Markus Slobodeaniuk
Nachdem mir der erste Teil der Saga unter dem Titel Das erste Horn ausgesprochen gut gefallen hat, bleibt der zweite Teil deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Geschichte setzt nahtlos im Hammerkopf fort – der geheimnisvolle Wanderer aus Teil eins bringt Neuigkeit, verrät ein paar Tipps und verschwindet dann wieder geheimnisvoll.
Danach wird die Geschichte zu einer Irrfahrt – wo im ersten Teil die Story sehr eng gedrängt auf kleinem Raum stattfand, wechseln nun Orte und Umgebung im schneller Folge. Problematisch dabei ist, dass auf diesem Weg immer wieder Gefahren auftauchen, immer größer werden und immer schneller beseitigt werden. Dies nimmt ein Riesenteil der Spannung weg.
Man merkt deutlich, dass die Geschichte diesmal schnell und zielgerichtet entstanden ist (und vor allem mit klarer Ausrichtung auf nicht nur einen weiteren Band, die Vorgaben von sieben weiteren Stationen, die zu besuchbar wären, lässt vermutet, dass wir mindestens soviel Stationen auch noch vor uns haben in Büchern). Die Ideen (oder ihre Adaptionen aus bekannten Fantasystories als Filme :-)) sind dabei nicht unbedingt neu, gut ist dafür ihre Adaption gelungen.
Missfallen hat mir deutlich die mehr Meuchel-Dich-durch-Haltung in diesem Band, ebenfalls die flachere Persönlichkeitsausgestaltung der Figuren als im ersten Teil, dort war weniger Schwertkampf, dafür mehr Wortwitz vorhanden. Gut gefallen hat mir der Einfallsreichtum an Orten und deren Beschreibung und Problemen, nur wurden diese zu oft zu schnell beseitigt.
Der Schluss ist ein wenig heftig, auch diesmal bleibt die Geschichte direkt an einem Handlungspunkt stehen, wo man gern auf die nächste Seite weiterblättern würde. Im Gegensatz zum ersten Teil ist dies nicht ein vorläufiger Endstand, wie es sich für den zweiten Teil einer Saga gehört halt bleibt die Story direkt stehen, wo es mehr Hoffnung als Gewissheit gibt.
Alles in allem dennoch schnell zu lesen und vor allem mit dem Geschmack nach mehr, der dritte Teil wird bestimmt wieder interessant.
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4 Kommentare
1. panzi | 18.05.2008 um 18:08
Der Autor hat auch angegeben, dass der zweite und dritte Teil eigentlich ein Buch sind. Dem Verlag wurde es jedoch zu lange und so wurde es brutal in zwei gespalten.
Ja, das erste Buch ist besser. Ich finde dieses dennoch gut und um vieles besser als was einen sonst noch so als Bestseller angedreht wird.
2. Markus Slobodeaniuk | 18.05.2008 um 22:11
Letztlich würde ich Band 2 bis 4 in einem Buch zusammenfassen oder halt durch fortlaufende Kapitelnummern dies in den drei Bänden andeuten. Ist ja auch halt etwas Einschleifen derzeit, wenn das eine größere Saga werden soll (und letztlich hat es vom Gesamtaufbau und dem Szenario das Zeug dazu), ist es halt zu Anfang immer etwas konfus bis die entsprechenden Verlage endlich die Zusage mal für mehr als den nächsten Band machen 🙂
Zu den Bestsellern sag ich lieber nichts – wenn man sich die Übersichten über Neuerscheinungen anschaut, wird einem so ziemlich jedes Buch als Bestseller angeboten (unter den wildesten Kombinationen von ’stärkster Neueinsteiger in Sonstwoland‘ bis zu ‚Preisgewinner des BlubbBlubb-Preises‘). Teil 1 ist auch wirklich gut gemacht.
3. panzi | 19.05.2008 um 01:09
Naja, Richard Schwartz hat selbst einmal in einen Interview behauptet, er mag so endlos Sagas nicht. Bei ihm muss ein Buch einen Abschluss haben. Deswegen war ich nach dem 2. Band auch etwas verwirrt. Aber dann hab ich eben das mit der Zwiespaltung des Buches erfahren. Ich mag Sagas i.d.R. auch nicht. Aber eine „Fortsetzungsgechichte“ (so wie z.B. Star Wars Episode 4, 5 und 6) ist mir schon recht.
Bezügl. der Bestseller: Da hab ich auch was in meinen Blog zu einen ganz bestimmten deutschen Autor geschrieben: http://twoday.tuwien.ac.at/pub/stories/312954/
4. Markus Slobodeaniuk | 19.05.2008 um 08:13
Askir ist dafür deutlich auf eine Saga angelegt – mit dem aktuellen Stand ist es klar, dass es sich noch über Bände hinziehen wird bis die Helden dort ankommen, der Kampf gegen das Böse beginnt und die zahlreichen Charaktäre wieder irgendwo zusammenfinden. Daher ist der Abschluss in den Büchern eher eine Episodenerzählung, doch letztlich ja eine vorlaufende Gesamterzählung. Ist auf jeden Fall eine interessante Erzählung.