Geheime Elemente von Peter Nathschläger

vom 28. Dezember 2008 um 12:12 von Markus Slobodeaniuk

Es hat länger gedauert, bis ich dazu kam, das Buch zu lesen, fast drei Monate lag es bereit und doch brauchte es wohl – genau wie ich – die passende Zeit. So verschwand die Geschichte an zwei Abenden kurz vor dem Jahreswechsel und genau hier paßt sie auch hervorragend hin.

Es ist eine Erzählung über einen Jungen, der seinen Bruder verloren hat, mit der Trauer darüber kämpft und nach einem Weg sucht, damit weiterleben zu können. Es ist eine Geschichte über die seltsamen Wegen, die zwei Jungs aufeinanderzubewegen können und es ist eine Geschichte, über Älterwerden und Loslassen können, von Ansichten, von Vorgaben und irgendwann vom Leben selbst. Und es ist ein Stück Fantasy, irgendwo dort, wo die Unterwerfung fordernden Glaubensvorgaben in der heutigen Welt versagen und der Hass von intoleranten Lebensvorgabensmodellen auch keine Antworten mehr bieten kann.

Was mich am Meisten beeindruckt hat, ist, dass der Autor diesmal auf Gewaltszenen und wilde Brüche verzichtet hat. Die Geschichte verläuft ruhig, nahezu durchkonstruiert – dennoch in keinster Weise langweilig. Dies hat halt nur das Problem, dass man das Ende der Geschichte kennt, wenn man die erste Seite des zweiten Abschnitts des Buches gelesen hat. Auch gibt es im zweiten Teil ein paar kleine Unebenheiten, die durch inhaltliche Wiederholung von Dialogen anderer Charaktäre kommen, doch das tut der gesamten Idee keinen Abbruch. Und … ja, es ist eine völlig andere Geschichte wie sonst. Ob man das nun unter Fantasy, Märchen oder Glaubensbotschaften einsortiert, ist eine Frage des eigenen Entwicklungsstandpunkts im Zeitalter der Menschheit.

Empfehlenswert für ruhige Stunden und besonders mit der Gewissheit, dass es nach dem Lesen doch eine Menge gibt, für das und für die es sich zu leben lohnt.

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