Where the Boys Are von William J. Mann

vom 23. Oktober 2007 um 20:48 von Markus Slobodeaniuk

In ‚Von Männern und Jungs‚ spielt die Geschichte um Jeff, Javitz, Eduardo und Lloyd auch über den Zeitraum eines Jahres, doch in einem wilden Sprung zwischen den Zeiten. Diesmal erzählt sich die Geschichte chronologisch korrekt, startend vom Sylvesterabend 1999 bis hin zu Neujahr 2001. Es ist somit einiges an Zeit zum ersten Band vergangen und auch die Hauptfiguren der Geschichte haben sich verändert.

Auch wenn dies ein Anschluß an die bekannte Geschichte ist, so hat die Erzählweise und die Handlung nur wenig gemein mit dem ersten Band. Die heitere und leise Beschwingtheit ist gewichen einem nachdenklichen Betrachten des Lebenswandels. Ist das Leben zwischen Parties, kurzen Affären und Drogenrausch wirklich der Kernpunkt schwuler Lebenskultur? Während die Frage sehr früh im Buch auftaucht, läßt die ernsthafte Bearbeitung davon auf sich warten. Die ersten 200 Seiten sind eher eine Qual, die Geschichte bleibt teilweise etwas flach, dann wieder stereotyp und der Aufbau der Figuren ist liebevolle Kleinarbeit, oftmals jedoch in der Häufigkeit überzogen. Danach hingegen beschleunigt sich sowohl der Inhalt als auch die Bearbeitung der eigenen Fragenstellung so stark, dass man aus dem Lesen kaum rauskommt.

Der Begriff der ‚extended family‘ hat mir sehr gut gefallen, auch der deutliche persönliche Touch des Autors sich selbst mit den Fragen beschäftigt zu haben und eine Antwort gefunden zu haben, die halt nicht im Mainstream einfach nur mitläuft. Alles im Allem hat die Geschichte dann doch mehr Potential als sie am Anfang erkennen läßt und der kleine Cliffhanger über die Notiz einer Rand-Hauptfigur läßt zumindest offen, ob es vielleicht doch irgendwann einen dritten Teil geben wird. Auf jeden Fall eine Bereicherung beim Lesen.

Zum empfehlen für kühle Tage, wenn man hinterher noch auf Party gehen möchte.

822-5407053